Soziales Leben
Du wirst beobachten können, dass dein Kleinkind mit 23 Monaten zunehmend selbstständig und aufgeschlossen ist. Was nicht heißt, dass es jetzt weniger Aufmerksamkeit und Liebe braucht. Dein Kind wird immer besser darin, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Manchmal hat es fast den Anschein, dass es dich ganz vergessen hat. Nicht alle Eltern kommen gut damit zurecht, dass ihrem Kind plötzlich ein neuer Sandkastenfreund wichtiger ist als sie selbst. Kurz vor dem zweiten Geburtstag verändert sich auch das Spielen der Kinder untereinander. Sie werden zwar immer noch mehr für sich selbst spielen als gemeinsam, aber sie werden es trotzdem genießen in gleichaltriger Gesellschaft zu sein.
Wie auch dein Kleinkind kannst du jetzt wieder mehr auf dich und deine eigenen Beziehungen achten. Je früher du damit beginnst, umso leichter fällt der Start in den Kindergarten, falls dein Kind noch nicht in die Krabbelstube geht.
Klettern, Kraxeln und Hinternisse überwinden
Du hast dich bestimmt schon daran gewöhnt, dass dein Kind sehr aktiv ist. Mit 23 Monaten wird es auch weiterhin auf seine Entdeckungstouren bestehen - und im Zweifelsfall alleine Abenteuer bestreiten, wenn Mama und Papa nicht schnell genug hinterherkommen. Wenn ihm dabei ein Hindernis in die Quere kommt, wird dein Kind eventuell versuchen, es kletternd zu überwinden, anstatt einfach die Richtung zu wechseln. Allgemein ist Klettern jetzt das Größte. Dein Kind wird inzwischen verstehen, dass es auf einen Stuhl steigen kann und so Gegenstände erreicht, für die es sonst noch zu klein wäre. Jetzt ist also wirklich gar nichts mehr vor deinem Kind sicher. Mit einem Stuhl als Trittleiter könnte dein Entdecker sogar Balkongitter oder Fensterbretter überwinden. Sei also weiterhin wachsam und versuche mögliche Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen.
Verbesserte Feinmotorik
Mit Löffel und Gabel essen oder aus einem Becher trinken - dein Kind legt inzwischen eine beeindruckende Fingerfertigkeit an den Tag. Zusätzlich fördern kannst du es mit Motorikspielzeug. Mit 23 Monaten wird dein Kleines besonders Steckspielzeug aus Holz mögen, wo man Formen in Löcher einsortieren muss. Auch Türme bauen ist weiterhin hoch im Kurs. Dass die Türme danach mit ordentlich Gepolter umfallen müssen, ist für kleine Entdecker selbstverständlich. Auch Knetmasse ist weiterhin beliebt. Inzwischen wird dein Liebling schon viel besser Figuren formen und wird nicht mehr nur mit der Knete herummatschen wollen. Lass dein Kind in diesem Monat einfach alles Mögliche ausprobieren, auch wenn es nicht beim ersten Mal klappt.
Sortieren und Zusammenfügen
Dein Kind hat mittlerweile gelernt, dass Dinge gleich oder verschieden sein können. Das ist eine wesentliche Erkenntnis, um all die Informationen, die es täglich erhält, sortieren zu können. Diese Fähigkeit kannst du auch zuhause zusätzlich trainieren: sortieren kann man nämlich alles. Du kannst mit deinem Kind die Bauklötze nach Farbe ordnen, oder Spielfiguren in Kategorien aufteilen: Menschen, Hunde und Pferdefiguren bekommen jeweils ihre eigene Box. Vielleicht hilft dein Kind dir auch beim Sortieren von Socken und kann die Socken nach Farben auf einen Stapel legen. Bei all diesen Spielen lernt dein Kind gleichzeitig, Farben zu erkennen, seinen Wortschatz zu erweitern und Kategorien zu bilden.
Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen. Das könnte das Credo eines Kleinkinds mit 23 Monaten sein. Gib deinem Kind ganz bewusst kindgerechte Rätsel, die es auch lösen kann. Altersgerechte Puzzles und Sortierspiele eignen sich hierfür besonders, weil sie viel Geschick erfordern und das Denkvermögen deines Kindes trainieren. Wenn dein Schatz sein Verständnis von Raum und Formen anwendet, um Einzelteile zusammenzufügen, lernt es praktische Probleme zu lösen. Während dein Schatz die Sprache durch Nachahmen lernt, wird es bei derartigen Spielen eher durch ausprobieren lernen. Spannend, oder? Viele Zweijährige haben übrigens einen regelrechten „Ordnungsdrang“: Sie lieben es, Dinge nach Farben oder Größe zu sortieren. Besonders begehrte Sortierobjekte sind weiterhin Alltagsgegenstände, wie die schön bunten Wäscheklammern.