Unerfüllter Kinderwunsch – was könnte der Grund dafür sein?
Es gibt zahlreiche Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit und mehr betroffene Paare, als man glauben mag. Manchmal finden Ärzte einen Grund dafür, warum es einfach nicht klappen will. Bei anderen Kinderwunschpaaren wird keine eindeutige körperliche Ursache gefunden.
Mögliche Gründe für eine Unfruchtbarkeit:
Endometriose
teilweise oder komplett verschlossene Eileiter
Fehlbildungen, Myome oder Verwachsungen der Gebärmutter
hormonelle Störungen (z. B. PCO-Syndrom)
Störungen bei der Samenzellbildung (zu langsame, fehlgebildete oder zu wenige Spermien)
Transportprobleme der Spermien durch den Samenleiter
Auch Stress chronische Erkrankungen, Über- und Untergewicht sowie das Alter können verantwortlich für die Kinderlosigkeit sein. Häufig ist es auch ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen.
Fakten über Unfruchtbarkeit und ihre Ursachen
- Etwa jeder zehnte Mensch in Deutschland zwischen 20 und 50 Jahren ist von ungewollt kinderlos
- Bei etwa 30 % der ungewollt kinderlosen Paare ist die Ursache bei je einem der beiden Partner zu finden
- In circa 30 % der Fälle ist die Fruchtbarkeit beider Partner eingeschränkt.
- In etwa 10 % der Fälle lässt sich keine körperliche Ursache feststellen
Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung
Ihr habt es lange über den natürlichen Weg versucht und noch immer lässt euer Glück auf sich warten? Die gute Nachricht ist: Dank der modernen Reproduktionsmedizin steigen die Chancen, dass euer Traum vom Baby wahr wird. Inzwischen gibt es verschiedene Arten der Kinderwunschbehandlung, die euch helfen können. Kinderwunschzentren bieten meistens neben einer hormonellen Stimulation auch die Behandlungsformen IUI, IVF und ICSI an. Welche Formen der Kinderwunschbehandlung davon für euch infrage kommen, ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine sehr persönliche Entscheidung. Doch was hat es mit den einzelnen Behandlungsmethoden auf sich? Wir klären auf!
Hormonelle Stimulation
Bei dir wurde eine Störung der Eizellreifung diagnostiziert? Dies ist eine der häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Hormonpräparate können helfen, die Reifung der Eizellen zu fördern. Auch der Eisprung lässt sich mithilfe einer Spritze auslösen. Habt ihr kurz darauf ungeschützten Geschlechtsverkehr, stehen die Chancen auf eine Befruchtung gut. Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen während der Behandlung sind essentiell. Denn aufgrund der Hormonstimulation kann es passieren, dass in einem Zyklus zu viele Eibläschen auf einmal heranreifen. In diesem Fall wird euch vom ungeschütztem Geschlechtsverkehr abgeraten, denn dann besteht das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft.
Intrauterine Insemination (IUI)
Wird die Schwangerschaft durch zu wenige oder zu langsame Spermien verhindert , so kann eine Insemination helfen. Bei dieser wenig invasiven Art der künstlichen Befruchtung werden die Samenzellen mithilfe eines dünnen Schlauchs in die Gebärmutter eingeführt. Dadurch wird der Weg der Spermien zur Eizelle verkürzt. Eine weitere Alternative ist die sogenannte Bechermethode. Hierfür gibt es sogar spezielle Sets für Zuhause. Dabei wird das Sperma mithilfe eines Bechers (oder einer Pipette, bzw. nadellosen Spritze) in die Vagina eingeführt. Diese Methode ist kostengünstiger, jedoch sind die Chancen einer Schwangerschaft deutlich geringer als bei der ärztlich durchgeführten Insemination.
In-Vitro-Fertilisation (IVF)
Bei der In-Vitro-Fertilisation handelt es sich um eine künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers. Bei dieser Form der assistierten Reproduktion wird zuerst eine hormonelle Stimulation durchgeführt. Anschließend werden mehrere reife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen. Hier kannst du entscheiden, ob du dies unter Schmerz- und Beruhigungsmitteln oder einer kurzen Vollnarkose tun möchtest. Im Labor wird anschließend eine künstliche Befruchtung mit den Spermien durchgeführt. Entwickeln sich die befruchteten Eizellen weiter, werden in einem weiteren Termin maximal drei Embryonen eingesetzt. Häufig wird mehr als ein Embryo in die Gebärmutter übertragen, um die Chance auf eine erfolgreiche Einnistung zu erhöhen. Allerdings besteht dann wieder die Möglichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft, was ein Risiko für die Mama und Kinder sein kann.
Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Die ICSI verläuft ähnlich wie eine IVF-Behandlung. Der einzige Unterschied: Die Spermien und Eizellen werden nicht wie bei der IVF in einer Petrischale zusammengebracht und dann eingesetzt. Stattdessen wird die Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert. Bei dieser Methode der Kinderwunschbehandlung sind die Chancen auf eine Befruchtung deutlich höher. Ob sich der Embryo jedoch weiterentwickelt, ist auch mit der ICSI-Behandlung leider nicht garantiert. Die ICSI ist für den Körper zwar nicht invasiver als die IVF, sie ist jedoch im Labor technisch aufwendiger und damit auch teurer.