Sprechen mit 18 Monaten
Zeit für neue Wörter! Stell dir vor, mit 18 Monaten wird dein kleiner Schatz schon etwa 80 bis 100 Wörter verstehen. Aussprechen kann dein Kleines deutlich weniger. “Mama”,”Papa” und vielleicht ein geplappertes “Wau-Wau”- nach wie vor kommuniziert dein Kind mehr über Körpersprache als mit Wörtern. Denn erstmal muss der Wortschatz ausgebaut werden. Man geht davon aus, dass im Laufe des zweiten Lebensjahres täglich fünf bis sechs neue Wörter dazu kommen. Das Erlernen der Sprache gelingt bei euren Kleinen sowohl über aufmerksames Zuhören, als auch über Brabbeln. Das Spannende mit 18 Monaten: Euer Kind begreift, dass sich Tätigkeiten und Gegenstände sowie die dazugehörigen Bezeichnungen unterscheiden. Auch erste Wortkombinationen, so genannte Zwei-Wort-Sätze, kann dein Kind bald bilden. Vielleicht wird dein Kind bald schon beim Spaziergang sagen “Mama, Wau-Wau” und dir stolz mitteilen, dass es einen Hund sieht oder mit einem “Papa, mjamjam” seinen Vater beim Essen kommentieren. So süß die Sprechversuche deines Kleinen sind, sie verlangen dir viel Konzentration ab, denn am Anfang sprechen alle Kinder sehr undeutlich.
Du kannst dein Kleines beim Sätze bilden unterstützen, indem du seinen Ein-Wort-Satz in einen richtigen Satz verpackst. Sagt dein Kind etwa „lafen“ und es ist abends, kannst du antworten: “Ja, du bist müde. Lass uns schlafen gehen. Dann ziehen wir doch deinen Pyjama an und gehen Zähne putzen, damit du gleich schlafen gehen kannst“.
Natürlich muss dein Kind erst die Worte verstehen, bevor es sie verwendet. Wenn dein Kind mit dem Wort “Topf” noch nichts anfangen kann, wird es nicht verstehen was du mit “Der Topf ist heiß” meinst. Wenn du darauf zeigst und mit ernstem Gesichtsausdruck sagst, dass der Topf heiß ist und dein Kind ihn nicht berühren darf, macht alles Sinn.
Weil Kinder viel durch Zuhören lernen, ist es nach wie vor wichtig, dass du viel mit ihnen redest. Mit 18 Monaten kannst du auch auf die Babysprache verzichten. Solange du keine langen oder komplizierten Sätze verwendest, wird dein Kind immer mehr verstehen. Auch das abendliche Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte ist hierfür besonders wichtig. Lass dein Kind das Tempo bestimmen. Wenn es auf die Zeichnungen im Bilderbuch deutet, erkläre, was das ist. Im Gegensatz zu Erwachsenen mögen Kinder abwechslungsreiche Literatur so gar nicht. Meistens haben sie eine Lieblingsgeschichte, die sie gerne täglich mehrfach hintereinander vorgelesen haben möchten. Diese Eigenschaft wird euch noch sehr lange begleiten. Und auch wenn ihr die Bücher schon auswendig kennt, nehmt euch die Zeit für langsames Vorlesen und geht mit eurem Kind gemeinsam die Inhalte durch. Das ist auch einer der Gründe, weshalb Fernsehen oder Hörspiele kein Ersatz zum Vorlesen sein können, wenn es um die Sprachentwicklung geht. Durch das schnelle Reden wird dein Kind mehr überfordert als gefördert.