Känguruhen: wichtiger Haut-zu-Haut-Kontakt für Frühgeborene
Das Bonding wird bei frühgeborenen Babys aus verschiedenen Gründen etwas erschwert. Ein Grund dafür ist, dass Mütter weniger Zeit haben, eine Bindung zu ihrer kleinen Bauchbewohnerin / kleinen Bauchbewohner aufzubauen.
Zum anderen werden Frühchen überdurchschnittlich oft per Kaiserschnitt entbunden und benötigen nach der Geburt meist medizinische Versorgung im Krankenhaus. Ein direkter Hautkontakt mit der Mama ist somit oftmals nicht möglich. Die gesamte Situation kann für Mama und Papa sehr belastend sein und großen emotionalen Stress auslösen.
Was vereinfacht also das Bonding bei Frühchen?
Eine bewährte Methode ist das sogenannte Känguruhen. Hierbei liegt das Frühchen nur mit einer Windel bekleidet auf dem nackten Oberkörper seiner Mama.
Durch diese von Edgar Rey Sanabria erfundene Känguruh-Methode erlebt das Baby den Herzschlag und die Atmung seiner Mutter. Die sensorische Stimulation verbessert zudem seine kognitive und motorische Entwicklung. Auch die Mama profitiert von dieser körperlichen Nähe. Endlich fühlt sie sich nicht mehr so hilflos. Sie merkt, dass sie ihrem Frühgeborenen etwas Essenzielles geben kann: Wärme, Geborgenheit und Liebe.
Känguruhen ist natürlich nicht nur Muttersache. Auch die Väter unter euch, sollten diese Rolle übernehmen und die Nähe zum Baby suchen und genießen. Laut Studien folge haben Frühchen-Papas durch das Känguruhen sogar eine noch engere Bindung zu ihrem Kind als Väter von Kindern, die auf natürliche Weise zur Welt gekommen sind. Dies könnte daran liegen, dass sie durch die Zeit auf der Neonatologie besonders stark in den Bondingprozess eingebunden werden.