Was dir Stärke schenkt: Geduld und Delegieren
Wenn du ein Baby hast, das wenig und – aus deiner Sicht – zur falschen Zeit schläft, können dir die folgenden Fakten vielleicht ein wenig Gelassenheit schenken:
- Das Schlafmuster des Menschen ändert sich ein Leben lang. Gut möglich, dass dein Kind bald mit Vergnügen ausschläft.
- So schlecht sich Schlafmangel anfühlt: Körper und Geist erholen sich schnell davon. Einige 8-Stunden-Nächte am Stück genügen, und du wirst dich wieder deutlich konzentrationsfähiger, frischer und fitter fühlen.
- Ein Nickerchen, neudeutsch Powernap genannt, kann dich zwischendurch erfrischen. Wann immer du die Möglichkeit hast, lege dich 20 bis 30 Minuten hin, atme ruhig und lasse zu, dass du wegdöst.
Denke daran, Superwoman ist eine Erfindung aus Hollywood. Und das Wochenbett hat seinen Namen nicht ohne Grund. In den ersten Monaten nach der Geburt deines Kindes regenerierst du dich. Das geht schneller, wenn du dich regelmäßig ausruhen darfst. Bitte also deinen Partner und die stolzen Großeltern um Babysitting und Hilfe im Haushalt. Scheue dich auch nicht, Unterstützung von Nachbarn anzunehmen. Vielleicht nehmen sie ja einen Korb Wäsche mit, bringen eine vorgekochte Mahlzeit vorbei oder erledigen deine Einkäufe mit. Wenn du gar niemanden hast, der dich unterstützen kann und am Ende deiner Kräfte bist, bitte deinen Arzt/deine Ärztin, dir vorübergehend eine Haushaltshilfe zu verschreiben. So kannst du dich ganz deinem Baby widmen und bei Bedarf gemeinsam mit ihm ins Schlummerland reisen.
So vieles kann warten ... dein Baby nicht
Eltern von Wenigschläfern tun gut daran, einige Pläne ein wenig nach hinten zu verschieben. Die Riesenparty zur Taufe, das Sportprogramm, den Garten neu anlegen ... all das kann warten. Vergleich dich bitte nicht mit Frauen, deren Babys viel schlafen und die (nur) scheinbar mehr leisten als du. Dein Baby hat viel mehr davon, wenn du ihm jetzt gelassen und liebevoll zur Seite stehst, als wenn du 1000 Dinge erledigst und hinterher todmüde bist. Ein paar Tipps, die die durch die müdesten Monate helfen können, haben wir hier für dich zusammengestellt:
- Wechsele Dich an den Wochenenden mit deinem Partner beim Baby-Frühdienst ab – so kommt jeder von euch an einem Tag in den Genuss des Ausschlafens.
- Damit dein Schlafrhythmus nachts nicht zu sehr gestört wird, stille dein Baby im abgedunkelten Schlafzimmer. Besonders praktisch ist dafür ein sogenanntes Beistellbettchen für dein Baby direkt an deinem Bett. So bleibt die Störung eurer Nachtruhe minimal.
- Kannst du nach dem Stillen oder Füttern nicht mehr einschlafen, versuch es mit ruhigem, tiefem Atmen, wie du es aus dem Geburtsvorbereitungskurs kennst. Auch Progressive Muskelentspannung nach Jacobson kann dir helfen, viele Krankenkassen bezuschussen Kurse.
- Wenn du tagsüber gemeinsam mit deinem Baby viel Zeit an der frischen Luft verbringst, werdet ihr beide am Abend angenehm müde sein.
- Trinke viel Wasser und esse vitaminreich, gönne dir Wechselduschen und tanze oder turne zuhause sooft du magst. So fühlst du dich frischer.