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Gesundheit und Wohlbefinden

Zahnen - dein Baby bekommt erste Zähne

Inhaltsverzeichnis

Wenn Babys zahnen – von schlaflosen Nächten, kühlenden Beißringen und spielerischer Zahnpflege

Blitzt da nicht etwas Weißes hervor? Der erste Zahn gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines Babys – und ist ein ganz besonderer Moment für die stolzen Eltern. Damit wird das Lächeln des kleinen Erdenbürgers gleich noch süßer.

Leider ist das Zahnen für viele Kinder mit einigen Beschwerden verbunden – Quengeln, Sabbern und rote Bäckchen stehen an der Tagesordnung. Woran erkennst du, ob dein Sprössling Zähne bekommt? Wie kannst du ihm Linderung verschaffen? Und muss ich mein Kind jetzt abstillen? Hier findest du hilfreiche Tipps rund um das Zahnen und die richtige Pflege der kleinen Beißerchen.

Babys erster Zahn

In einem Alter von etwa sechs bis acht Monaten wird der erste Milchzahn sichtbar. Bei manchen Babys erscheint er auch schon deutlich früher, bei anderen kann es bis zum ersten Geburtstag dauern. Das ist ganz normal – denn jedes Baby ist in seiner Entwicklung einzigartig. Wusstest du, dass es sogar Kinder gibt, die schon mit einem Zahn im Mund geboren werden?

Als Erstes lassen sich meist die unteren mittleren Schneidezähne blicken. Danach kommen die des Oberkiefers, anschließend die seitlichen Schneidezähne. Als Letztes bahnen sich die Eck- und Backenzähne ihren Weg durch das Zahnfleisch. Mit zweieinhalb bis drei Jahren hat es dein kleiner Liebling geschafft: Dein Baby ist stolzer Besitzer von 20 funkelnden Milchzähnen.

Symptome: Daran erkennst du, ob dein Baby zahnt

Machen sich die ersten Zähnchen auf den Weg, dann gehen auch viele Eltern auf dem Zahnfleisch. So kann der Durchbruch der Milchzähne zur echten Belastungsprobe werden und einige schlaflose Nächte mit sich bringen. Doch erst einmal Ruhe bewahren: Für viele Kinder ist das Zähnekriegen ein Klacks und sie zeigen kaum Beschwerden. Folgende Symptome können darauf hindeuten, dass dein Baby Zähne bekommt:

  • Dein Kind steckt sich ständig seine Hände und andere Gegenstände in den Mund, um darauf herumzukauen.
  • Sein Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen.
  • Es sabbert wie ein Weltmeister.
  • Seine Bäckchen sind heiß und gerötet.
  • Dein Baby hat schlechte Laune, weint und quengelt viel.
  • Weil sich die Zähnchen besonders nachts durch Schmerzen, Juckreiz und Druck bemerkbar machen, schläft dein Schatz sehr unruhig.
  • Essen? Nein danke! – Dein Baby zeigt weniger Appetit.
  • Kuscheln bitte! Dein Liebling ist sehr anhänglich und sucht vermehrt körperliche Nähe.
  • Dauerstillen – der kleine Wonneproppen möchte am liebsten den ganzen Tag (bzw. die ganze Nacht) an Mamas Brust nuckeln.

Mythos Zahnfieber:

Bekommen Babys vom Zahnen wirklich Fieber? Tatsächlich wird bei manchen Kindern ein Anstieg der Körpertemperatur auf bis zu 38 °C beobachtet, während sie Zähne bekommen. Hat dein Liebling jedoch höheres Fieber, so steckt vermutlich ein Infekt dahinter. Auch Durchfall und ein wunder Po stehen nicht direkt mit dem Zahnen in Zusammenhang. Es wird jedoch vermutet, dass das Immunsystem durch das Zahnen etwas geschwächt wird, weshalb Kinder in dieser Phase anfälliger für Infekte sind. Sollte dein kleiner Schatz hohes Fieber oder andauernde Verdauungsprobleme haben, so suche bitte den Kinderarzt oder die Kinderärztin auf.

So hilfst du deinem zahnenden Kind

Das Zahnfleisch ist wund, die Backen knallrot und dein Kleines fühlt sich sichtlich unwohl. Mit den folgenden Tipps zauberst du deinem Baby schnell wieder ein Lächeln aufs Gesicht:

  • Herumkauen lassen: Dein Baby zeigt dir genau, was es braucht. So kaut es während der Zahnungsphase ständig auf seinen Fingern herum und steckt sich alle möglichen Gegenstände in den Mund. Durch das Kauen wird das schmerzende Zahnfleisch massiert. Unterstütze deinen Liebling, indem du ihm einen schadstofffreien Beißring anbietest. Optimal als erste Hilfe beim Zahnen sind mit Flüssigkeit gefüllte Beißringe, die du vor dem Gebrauch in den Kühlschrank legst. Durch die Kälte wird der Schmerz gelindert.
  • Zahnfleisch massieren: Du kannst das Zahnfleisch deines Sprösslings auch aktiv massieren. Nutze hierfür deinen sauberen Finger oder spezielle Fingerlinge. Fingerlinge funktionieren wie ein kleiner Waschlappen oder eine Zahnbürste mit Noppen zum Aufstecken auf den Finger. Solche Fingerlinge gibt es aus verschiedenen Materialien wie Silikon oder Stoff. Teilweise nutzen sie auch antibakterielle Wirkstoffe wie Silber. Am besten testest du selbst, womit ihr am besten klarkommt. Du findest eine große Auswahl in gut sortierten Drogerien und Apotheken. Neben einer wohltuenden Zahnfleischmassage sind Fingerlinge auch eine ideale Gewöhnung an das Zähneputzen. Unser Tipp gegen Schmerzen beim Zahnen: Reibe dabei abgekühlten Kamillentee auf die Kauleiste. Dieser wirkt beruhigend und entzündungshemmend.
  • Schmerzen stillen und Entzündungen lindern: Am liebsten würden wir die Schmerzen einfach wegzaubern. Leidet dein Baby sehr, so kannst du auf Zahnungsgels zurückgreifen. Diese lindern Schmerzen und Entzündungen. Lasse dich hierzu am besten in der Apotheke oder von deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin beraten. Auch Schmerzmittel wie Paracetamol solltest du deinem Kind nur auf ärztlichen Rat hin geben.
  • Gereizte Haut pflegen: Sabber, sabber – durch den vermehrten Speichelfluss bekommen manche Babys wunde Stellen an Mundwinkeln und Kinn. Trage eine Creme mit Zink oder Calendula auf, um die Haut zu schützen. Lasse dich in der Apotheke oder von deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin dazu beraten.
  • Viel trinken lassen: Wieso das? Ausreichend Flüssigkeit hilft dem kleinen Körper, mit der Entzündung fertig zu werden. Zudem sind feuchte Schleimhäute besser in der Lage, Krankheitserreger abzuwehren.
  • Liebe und Nähe schenken: Mamas oder Papas Arme sind immer noch die beste Medizin! Tröste dein Kind mit ausgiebigen Kuscheleinheiten. Auch Ablenkung – beispielsweise in Form von ausgedehnten Spaziergängen – hilft.

Vorsicht mit diesen Helferchen: Viele Eltern schwören beim Thema Zahnen auf Veilchenwurzeln. Tatsächlich kann das Herumkauen auf der Wurzel eine schmerzstillende Wirkung haben. Allerdings siedeln sich auf dem Holz leicht Keime an. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Wurzel regelmäßig abzukochen und danach gut austrocknen zu lassen. Rissige Veilchenwurzeln solltest du deinem Kind nicht mehr geben.

Ebenso umstritten ist die Verwendung von Bernsteinketten. So enthält Bernstein zwar ätherische Öle, die eine beruhigende Wirkung auf das Baby haben sollen. Doch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Ketten beim Durchbruch der Milchzähne Linderung verschaffen. Zudem können sie reißen und das Kind könnte sich an einer Perle verschlucken.

Stillen trotz Vampirzähnchen

Viele Mamas fragen sich, ob sie abstillen müssen, wenn die ersten Zähne kommen. Ein Biss in die Brustwarze kann schließlich äußerst schmerzhaft sein. Die gute Nachricht: Das Zahnen ist kein Grund zum Abstillen. Im Gegenteil: Vielen Kindern hilft das Stillen in dieser Phase und spendet ihnen Trost und Geborgenheit.

Was aber tun, wenn dich dein Baby beim Stillen beißt? Versuche, während des Stillvorgangs besonders aufmerksam zu sein. Sobald du bemerkst, dass dein Kleines seine Kiefer zusammendrückt, löst du seinen Mund sanft von deiner Brust. Hierdurch lernt es: Wenn ich beiße, wird das Stillen unterbrochen. Biete ihm zwischen den Stillmahlzeiten gekühlte Beißringe an, um seinen Kautrieb zu befriedigen.

Die richtige Zahnpflege von Anfang an

Kaum sind die Beißerchen da, wollen diese auch gepflegt werden. Denn: Auch Milchzähne können Karies bekommen. Schon bevor der erste Zahn zu sehen ist, kannst du die Kauleisten durch ein sanftes Kreisen mit einem Fingerling reinigen. So gewöhnt sich dein Kind von klein auf an das Ritual der Zahnpflege. Noch ein Tipp: Gib deinem Liebling beim Wickeln eine weiche Kinderzahnbürste in die Hand. Während dein Schatz genüsslich darauf herumkaut, macht er sich spielerisch mit dem neuen Gegenstand vertraut. Zahnärzt:innen empfehlen, einmal täglich mit dem Zähneputzen zu beginnen, sobald das erste Zähnchen da ist. Verwende hierfür eine Babyzahnbürste mit weichen Borsten. Ab dem vierten Geburtstag, wenn dein Kind gelernt hat Zahnpastareste auszuspucken, heißt es dann zweimal pro Tag Zähneputzen, damit die Beißerchen noch lange gesund und weiß bleiben.

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